25 Jahre Kooperative Gesamtschule in Schwarmstedt

Festakt zum Schuljubiläum

In der Kooperativen Gesamtschule Schwarmstedt freut man sich über die fortlaufende Weiterentwicklung und hat den 25. Geburtstag zum Anlass für einen Rückblick genommen.
Geladene Gäste, ehemalige und derzeitige Lehrkräfte, Mitarbeitende, Eltern und Schüler:innen, Gäste aus Verwaltung, Politik, Handwerk und Unterstützern waren in die Mensa gekommen und wurden vom Sozialpädagogen Christian Biringer begrüßt, der gekonnt und humorvoll durch das Festprogramm führte. Zu Beginn hatten die Bigband (Leitung: Vinn Rübke), die beiden Schulchöre (Gesa Bauer und Marlies Weymann) und die Sing-AG (Nicole Dumke) in perfektem Zusammenspiel mit einem fulminanten Auftritt alle in festliche Stimmung versetzt. Gesamtschuldirektor Tjark Ommen ging in seiner Festrede auf den Wert der Bildung ein, also auf das, was Schule vermitteln soll. Mit dem Zitat „Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn wir vergessen, was wir gelernt haben“ begann er und machte deutlich, dass ihm schon beim ersten Besuch in der KGS aufgefallen ist, dass diese Schule mehr vermittelt als Wissen, dass er dort gerne anknüpfen und ausbauen wollte. Er bewarb sich um das Amt des Gesamtschuldirektors und leitet die Schule seit gut 15 Jahren. Das unbeschreibliche und besondere Flair, das die KGS so einmalig macht, beruht seiner Überzeugung nach darauf, dass hier alle mehr erreichen wollen als Wissen weiterzugeben, dass man jungen Menschen eine Haltung vermitteln möchte, dass man ihnen Kompetenzen beibringt, die ihnen im Leben so manche Türen öffnen und dass alle wissen, dass sie bei Bedarf auf die Hilfe der Schule zurückgreifen können. Dieser Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft bewirkt auch, dass der Bildungsauftrag und die Wissensvermittlung so gut gelingen, was die guten Ergebnisse in den Abschlussprüfungen und die beruflichen Erfolge der Ehemaligen belegen. Die Aufgabe aus jungen Menschen mündige Erwachsene zu machen steht in keinem Curriculum, aber die Haltung, die die KGS vermittelt, ist nach Ommens fester Überzeugung das wichtigste, dass sie hier mitbekommen, z.B. im Umgang mit Schwächeren. Wir wollen die jungen Menschen „mit einem Wertesystem versehen, das ihnen ermöglicht, ihre Meinungen zu vertreten, mutig zu sein, stark zu sein und einzustehen für etwas“, so Ommen weiter. In der „Schule für dich“, so der Slogan der KGS, wird jeder genommen wie er ist, die Schule hat ein Herz für alle. Ommen bedankte sich in seiner Festrede bei allen, die dafür sorgen, dass dieses Herz gesund bleibt und im Takt schlägt, bei Schüler:innen, bei ihren Eltern, bei Lehrkräften und Mitarbeitenden, bei Politik, Verwaltung und den vielen Unterstützern hier in Schwarmstedt. Hierbei hob er verschiedene Vereine, Handwerksbetriebe, Feuerwehren und Bauhof besonders hervor, die so gut mit der Schule zusammenarbeiten. Ein ganz besonderes Lob ging zum Schluss an Ulf Bohnhorst, den Ommen auf die Bühne rief und mit einem Dank für die viele Arbeit, die er als Architekt bei den vielen Umbaumaßnahmen in diese Schule steckt, und einem von der Direktorstellvertreterin Mascha Seiberlich gestalteten Kunstwerk besonders ehrte.
Anschließend begeisterte noch einmal die Big Band der Schule, die nun mit Solosängerin Cora Hemmerle auftrat und zeigte, wie gut die KGS im Musikbereich aufgestellt ist.
Karla Schulz hielt im Anschluss einen mit vielen Fotos untermalten Vortrag über die Geschichte der Schule. Sie arbeitet seit dem 1.2.1978 ununterbrochen am Schulzentrum und hat viele Stationen aktiv mitgestaltet. Zunächst ging sie auf die Vorgeschichte ein, die zeigt, wie sich das Schulwesen von einer Patronatsschule der Grafen von Bothmer über eine vom Dorf selbst getragene Volksschule, über die Mittelpunktschule und die Hauptschule mit Realschulzweig, die Haupt- und Realschule und Orientierungsstufe zur KGS entwickelt hat.
An dieser Stelle lag ein Schwerpunkt ihrer Ausführung. Sie berichtete, mit alten Zeitungsberichten, Fotos und Zitaten unterstützt, vom 10 Jahre währenden Kampf um die Schulform der Kooperativen Gesamtschule. Die Eltern, allen voran Rolf Doelle, wollten bewirken, dass den Jugendlichen, die ein Gymnasium besuchen wollten, die Fahrt nach Walsrode, Mellendorf oder Langenhagen erspart bleibt, doch sie stießen auf unglaubliche Widerstände. Frau Schulz zitierte aus einem Zeitungsbericht über die entscheidende Kreistagssitzung. So kritisierte CDU Sprecher Gustav Isernhagen, dass in Schwarmstedt Schulraum gebaut würde, der in Walsrode vorhanden wäre und wörtlich zitiert: „Karl-Dieter Oestmann sagte, langfristig sei Schwarmstedt ein wenig geeigneter Standort für eine vernünftige Schulentwicklung, die über den Bereich Schwarmstedt hinaus gehe.“ Insgesamt stand die CDU der Gesamtschule kritisch gegenüber und so war der Antrag im Kreisausschuss auch gescheitert. Doch diese negative Empfehlung wurde in der besagten Kreistagssitzung mit 25:24 Stimmen abgelehnt, so dass der Weg für einen erneuten Antrag frei wurde, der mit 26:24 Stimmen befürwortet wurde. Schwarmstedt bekam die KGS. Zünglein an der Waage war der Schwarmstedter CDU Abgeordnete Richard Beddermann, der in seiner Fraktion im Anschluss keinen leichten Stand hatte. Beddermann, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Gast der Festveranstaltung war, bekam für seinen Mut damals noch einmal einen Riesenapplaus. Jeder weiß inzwischen, dass alle Bedenken falsch waren, die Schule hat sich entwickelt, wie es niemand erwarten konnte. Aber auch in der Schule selbst gab es deutliche Widerstände gegen die neue Schulform; Siegbert Thomas, damals Leiter der Orientierungsstufe, musste sich als Befürworter der KGS mit heftiger Kritik auseinandersetzen. In der Planungsgruppe, die die genaue Ausrichtung der neuen Schulform vorbereiten sollte, war man froh mit Jürgen Wulf und Marianne Assenheimer aus der Landesschulbehörde Unterstützer zu haben, die dafür sorgten, dass es viel integrativer Unterricht gab. Die Gegner der KGS sahen dabei den Mehraufwand bei der Stundenplangestaltung und versuchten, dies soweit wie möglich zu reduzieren. Udo Möller, damals Leiter der Haupt- und Realschule wurde der erste Gesamtschuldirektor der KGS und musste viel Überzeugungsarbeit leisten. Er hat die positive Entwicklung begleitet, verstarb aber leider im letzten Jahr und konnte jetzt nicht mehr dabei sein. Schon kurze Zeit später gab es die nächste große Herausforderung. Die Bundesregierung stellte für die Einrichtung von Ganztagsschulen eine 90 %ige Bezuschussung zur Verfügung, aber nur, wenn man dies sofort umsetzte. Die Politik drängte, die Lehrkräfte waren zu großen Teilen gegen eine erneute Veränderung. Hier waren es in erster Linie die Dezernentin Marianne Assenheimer und der damalige Bürgermeister Werner Bartsch, die mit der Unterstützung von Elternvertreterin Christiane Wiebe alle politischen Kräfte und die Schulleitung zusammenbrachten. Bei der entscheidenden Abstimmung in der Schule ließ es sich Frau Assenheimer nicht nehmen, selbst anwesend zu sein und die Vorteile der sofortigen Umsetzung zu verdeutlichen. Die Mensa, die kleine Sporthalle und vieles mehr wären andernfalls unbezahlbar gewesen, wobei bei der Mensa sogar die Samtgemeinde Teile der Gegenfinanzierung übernahm. Durch den frühen Start in den Ganztag standen zudem bessere Möglichkeiten für die Bezahlung von Ganztagsangeboten zur Verfügung, auf die Schulen, die ihre Anträge später stellten, nur neidisch sein konnten.
Natürlich berichtete Frau Schulz nicht nur über diese beiden entscheidenden politischen Entscheidungen, sondern auch, warum die Schule den Namen von Prof. Dr. Wilhelm Röpke bekam und dass seine Töchter, sein Neffe und andere Angehörige in der Schule zu Gast waren. Es ging zudem über viele Höhepunkte Jahr um Jahr, sei es im Sportbereich, mit Musicals, Konzerten, Theaterstücken und jährlich wiederkehrenden Traditionsveranstaltungen wie Einschulungen, SV-Partys, Weihnachtsbasaren, Lesewettbewerben, Präventionsmaßnahmen, Zeugnisverleihungen und großartigen Bällen zum Abschluss der Schulzeit. Obschon Frau Schulz viel aus den Archiven hervorgezaubert hatte, war es unmöglich, auch nur alle Höhepunkte herauszustellen. Die Bilderschau unterstrich auf jeden Fall das, was Herr Ommen in seiner Festrede gesagt hatte, dass es in der KGS um viel mehr geht als um Wissensvermittlung.
Die Schulband lieferte einen weiteren Beweis dieses besonderen Spirits. Musiklehrer Marcel Kaluza, der die Gruppe erfolgreich leitet, war in der Fotoschau von Frau Schulz nicht nur als Basketballspieler in den vielen Go Sports Veranstaltungen präsent gewesen, sondern auch als Mitglied der damaligen Schülerband. Gleich nach dem Lehramtsstudium kam er wie auch mehrere andere Lehrkräfte wieder zur KGS zurück und arbeitet hier mit Herzblut. Seine Band mit den Sängerinnen Liara Stahl und Madelene Hulm begeisterte auch bei der Jubiläumsveranstaltung das Publikum.
Landrat Jens Grote überbrachte die Glückwünsche des Landkreises und hatte aus diesen Archiven ebenfalls eine alte Geschichte mitgebracht. Ein Student namens Björn Gehrs hatte nämlich lange vor Beschlussfassung eine Spende von 20 Mark an den Landkreis überwiesen, die bei der Einrichtung einer KGS in Schwarmstedt helfen sollte. Es hatte lange gedauert bis Landkreismitarbeiter dies verbuchen und eine Spendenquittung ausstellen konnten. Björn Gehrs, inzwischen seit vielen Jahren Samtgemeindebürgermeister in Schwarmstedt, musste herzlich lachen und erklärte in seinen anschließenden Grußworten auch gleich, warum er das Geld überwiesen hatte. Er wollte damals den Landkreis, der so gar nichts von einer KGS wissen wollte, „zwingen“, zu mindestens eine Haushaltsstelle einzurichten. Zudem erzählte er eine weitere Geschichte aus der Vergangenheit zum Gespräch um die Einrichtung der Ganztagsschule. Er berichte davon, dass man Herrn Möller und seine Stellvertreterin Frau Gause regelrecht mit Frau Assenheimer und den Ortspolitikern im Physikraum eingeschlossen hätte, um die Dringlichkeit der schnellen Entscheidung deutlich zu machen. Frau Gause und Frau Assenheimer, die beide anwesend waren, erinnerten sich lebhaft. Gehrs, der froh war, dass damals die richtigen Weichen gestellt wurde, macht die KGS auch für den Aufschwung in Schwarmstedt verantwortlich. Jungen Familien, die nach Schwarmstedt ziehen, wäre eine gute Schule für ihre Kinder besonders wichtig.
Nach dem Festakt hatten Schüler:innen der 10. Haupt- und Realschulklassen mit Frau Pietsch, Frau Brunotte und Frau Treiß im Forum leckere Snacks, Suppen von Heims und Getränke vorbereitet, so dass die Gäste in schöner Atmosphäre Erinnerungen austauschen konnten. Eine Ausstellung mit Fotos aus allen 25 KGS Jahren, die Karla Schulz zusammengestellt hatte, unterstützte diese Rückschau.

Big Band, zwei Chöre und die Sing-AG eröffneten den Festakt gemeinsam.
Die Big Band zeigte ihr Können mit Solo Sängerin Cora Hemmerle
Ommen bedankte sich bei Karla Schulz für den Vortrag zur Geschichte der KGS
Auch die ehemalige Dezernentin Marianne Assenheimer besuchte die KGS, um die sie mitgekämpft hatte, zu ihrem Jubiläum und traf alte Wegbegleiter:innen
Lehrerinnen freuten sich mit ihrem Chef über die gelungene Veranstaltung
Gesamtschuldirektor Tjark Ommen ging in seiner Festrede auf die Werte ein, die die KGS vermittelt
Christian Biringer führte gekonnt durch das Programm
Landrat Jens Grote hatte neben den Geburtstagsglückwünschen eine lustige Anekdote aus den Archiven des Landkreises mitgebracht
Samtgemeinde Bürgermeister Björn Gehrs gratulierte und berichtete vom Beginn der Ganztagsschule und der Bedeutung der KGS für die Ortschaft

Festakt zum Schuljubiläum

In der Kooperativen Gesamtschule Schwarmstedt freut man sich über die fortlaufende Weiterentwicklung und hat den 25. Geburtstag zum Anlass für einen Rückblick genommen.
Geladene Gäste, ehemalige und derzeitige Lehrkräfte, Mitarbeitende, Eltern und Schüler:innen, Gäste aus Verwaltung, Politik, Handwerk und Unterstützern waren in die Mensa gekommen und wurden vom Sozialpädagogen Christian Biringer begrüßt, der gekonnt und humorvoll durch das Festprogramm führte. Zu Beginn hatten die Bigband (Leitung: Vinn Rübke), die beiden Schulchöre (Gesa Bauer und Marlies Weymann) und die Sing-AG (Nicole Dumke) in perfektem Zusammenspiel mit einem fulminanten Auftritt alle in festliche Stimmung versetzt. Gesamtschuldirektor Tjark Ommen ging in seiner Festrede auf den Wert der Bildung ein, also auf das, was Schule vermitteln soll. Mit dem Zitat „Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn wir vergessen, was wir gelernt haben“ begann er und machte deutlich, dass ihm schon beim ersten Besuch in der KGS aufgefallen ist, dass diese Schule mehr vermittelt als Wissen, dass er dort gerne anknüpfen und ausbauen wollte. Er bewarb sich um das Amt des Gesamtschuldirektors und leitet die Schule seit gut 15 Jahren. Das unbeschreibliche und besondere Flair, das die KGS so einmalig macht, beruht seiner Überzeugung nach darauf, dass hier alle mehr erreichen wollen als Wissen weiterzugeben, dass man jungen Menschen eine Haltung vermitteln möchte, dass man ihnen Kompetenzen beibringt, die ihnen im Leben so manche Türen öffnen und dass alle wissen, dass sie bei Bedarf auf die Hilfe der Schule zurückgreifen können. Dieser Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft bewirkt auch, dass der Bildungsauftrag und die Wissensvermittlung so gut gelingen, was die guten Ergebnisse in den Abschlussprüfungen und die beruflichen Erfolge der Ehemaligen belegen. Die Aufgabe aus jungen Menschen mündige Erwachsene zu machen steht in keinem Curriculum, aber die Haltung, die die KGS vermittelt, ist nach Ommens fester Überzeugung das wichtigste, dass sie hier mitbekommen, z.B. im Umgang mit Schwächeren. Wir wollen die jungen Menschen „mit einem Wertesystem versehen, das ihnen ermöglicht, ihre Meinungen zu vertreten, mutig zu sein, stark zu sein und einzustehen für etwas“, so Ommen weiter. In der „Schule für dich“, so der Slogan der KGS, wird jeder genommen wie er ist, die Schule hat ein Herz für alle. Ommen bedankte sich in seiner Festrede bei allen, die dafür sorgen, dass dieses Herz gesund bleibt und im Takt schlägt, bei Schüler:innen, bei ihren Eltern, bei Lehrkräften und Mitarbeitenden, bei Politik, Verwaltung und den vielen Unterstützern hier in Schwarmstedt. Hierbei hob er verschiedene Vereine, Handwerksbetriebe, Feuerwehren und Bauhof besonders hervor, die so gut mit der Schule zusammenarbeiten. Ein ganz besonderes Lob ging zum Schluss an Ulf Bohnhorst, den Ommen auf die Bühne rief und mit einem Dank für die viele Arbeit, die er als Architekt bei den vielen Umbaumaßnahmen in diese Schule steckt, und einem von der Direktorstellvertreterin Mascha Seiberlich gestalteten Kunstwerk besonders ehrte.
Anschließend begeisterte noch einmal die Big Band der Schule, die nun mit Solosängerin Cora Hemmerle auftrat und zeigte, wie gut die KGS im Musikbereich aufgestellt ist.
Karla Schulz hielt im Anschluss einen mit vielen Fotos untermalten Vortrag über die Geschichte der Schule. Sie arbeitet seit dem 1.2.1978 ununterbrochen am Schulzentrum und hat viele Stationen aktiv mitgestaltet. Zunächst ging sie auf die Vorgeschichte ein, die zeigt, wie sich das Schulwesen von einer Patronatsschule der Grafen von Bothmer über eine vom Dorf selbst getragene Volksschule, über die Mittelpunktschule und die Hauptschule mit Realschulzweig, die Haupt- und Realschule und Orientierungsstufe zur KGS entwickelt hat.
An dieser Stelle lag ein Schwerpunkt ihrer Ausführung. Sie berichtete, mit alten Zeitungsberichten, Fotos und Zitaten unterstützt, vom 10 Jahre währenden Kampf um die Schulform der Kooperativen Gesamtschule. Die Eltern, allen voran Rolf Doelle, wollten bewirken, dass den Jugendlichen, die ein Gymnasium besuchen wollten, die Fahrt nach Walsrode, Mellendorf oder Langenhagen erspart bleibt, doch sie stießen auf unglaubliche Widerstände. Frau Schulz zitierte aus einem Zeitungsbericht über die entscheidende Kreistagssitzung. So kritisierte CDU Sprecher Gustav Isernhagen, dass in Schwarmstedt Schulraum gebaut würde, der in Walsrode vorhanden wäre und wörtlich zitiert: „Karl-Dieter Oestmann sagte, langfristig sei Schwarmstedt ein wenig geeigneter Standort für eine vernünftige Schulentwicklung, die über den Bereich Schwarmstedt hinaus gehe.“ Insgesamt stand die CDU der Gesamtschule kritisch gegenüber und so war der Antrag im Kreisausschuss auch gescheitert. Doch diese negative Empfehlung wurde in der besagten Kreistagssitzung mit 25:24 Stimmen abgelehnt, so dass der Weg für einen erneuten Antrag frei wurde, der mit 26:24 Stimmen befürwortet wurde. Schwarmstedt bekam die KGS. Zünglein an der Waage war der Schwarmstedter CDU Abgeordnete Richard Beddermann, der in seiner Fraktion im Anschluss keinen leichten Stand hatte. Beddermann, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Gast der Festveranstaltung war, bekam für seinen Mut damals noch einmal einen Riesenapplaus. Jeder weiß inzwischen, dass alle Bedenken falsch waren, die Schule hat sich entwickelt, wie es niemand erwarten konnte. Aber auch in der Schule selbst gab es deutliche Widerstände gegen die neue Schulform; Siegbert Thomas, damals Leiter der Orientierungsstufe, musste sich als Befürworter der KGS mit heftiger Kritik auseinandersetzen. In der Planungsgruppe, die die genaue Ausrichtung der neuen Schulform vorbereiten sollte, war man froh mit Jürgen Wulf und Marianne Assenheimer aus der Landesschulbehörde Unterstützer zu haben, die dafür sorgten, dass es viel integrativer Unterricht gab. Die Gegner der KGS sahen dabei den Mehraufwand bei der Stundenplangestaltung und versuchten, dies soweit wie möglich zu reduzieren. Udo Möller, damals Leiter der Haupt- und Realschule wurde der erste Gesamtschuldirektor der KGS und musste viel Überzeugungsarbeit leisten. Er hat die positive Entwicklung begleitet, verstarb aber leider im letzten Jahr und konnte jetzt nicht mehr dabei sein. Schon kurze Zeit später gab es die nächste große Herausforderung. Die Bundesregierung stellte für die Einrichtung von Ganztagsschulen eine 90 %ige Bezuschussung zur Verfügung, aber nur, wenn man dies sofort umsetzte. Die Politik drängte, die Lehrkräfte waren zu großen Teilen gegen eine erneute Veränderung. Hier waren es in erster Linie die Dezernentin Marianne Assenheimer und der damalige Bürgermeister Werner Bartsch, die mit der Unterstützung von Elternvertreterin Christiane Wiebe alle politischen Kräfte und die Schulleitung zusammenbrachten. Bei der entscheidenden Abstimmung in der Schule ließ es sich Frau Assenheimer nicht nehmen, selbst anwesend zu sein und die Vorteile der sofortigen Umsetzung zu verdeutlichen. Die Mensa, die kleine Sporthalle und vieles mehr wären andernfalls unbezahlbar gewesen, wobei bei der Mensa sogar die Samtgemeinde Teile der Gegenfinanzierung übernahm. Durch den frühen Start in den Ganztag standen zudem bessere Möglichkeiten für die Bezahlung von Ganztagsangeboten zur Verfügung, auf die Schulen, die ihre Anträge später stellten, nur neidisch sein konnten.
Natürlich berichtete Frau Schulz nicht nur über diese beiden entscheidenden politischen Entscheidungen, sondern auch, warum die Schule den Namen von Prof. Dr. Wilhelm Röpke bekam und dass seine Töchter, sein Neffe und andere Angehörige in der Schule zu Gast waren. Es ging zudem über viele Höhepunkte Jahr um Jahr, sei es im Sportbereich, mit Musicals, Konzerten, Theaterstücken und jährlich wiederkehrenden Traditionsveranstaltungen wie Einschulungen, SV-Partys, Weihnachtsbasaren, Lesewettbewerben, Präventionsmaßnahmen, Zeugnisverleihungen und großartigen Bällen zum Abschluss der Schulzeit. Obschon Frau Schulz viel aus den Archiven hervorgezaubert hatte, war es unmöglich, auch nur alle Höhepunkte herauszustellen. Die Bilderschau unterstrich auf jeden Fall das, was Herr Ommen in seiner Festrede gesagt hatte, dass es in der KGS um viel mehr geht als um Wissensvermittlung.
Die Schulband lieferte einen weiteren Beweis dieses besonderen Spirits. Musiklehrer Marcel Kaluza, der die Gruppe erfolgreich leitet, war in der Fotoschau von Frau Schulz nicht nur als Basketballspieler in den vielen Go Sports Veranstaltungen präsent gewesen, sondern auch als Mitglied der damaligen Schülerband. Gleich nach dem Lehramtsstudium kam er wie auch mehrere andere Lehrkräfte wieder zur KGS zurück und arbeitet hier mit Herzblut. Seine Band mit den Sängerinnen Liara Stahl und Madelene Hulm begeisterte auch bei der Jubiläumsveranstaltung das Publikum.
Landrat Jens Grote überbrachte die Glückwünsche des Landkreises und hatte aus diesen Archiven ebenfalls eine alte Geschichte mitgebracht. Ein Student namens Björn Gehrs hatte nämlich lange vor Beschlussfassung eine Spende von 20 Mark an den Landkreis überwiesen, die bei der Einrichtung einer KGS in Schwarmstedt helfen sollte. Es hatte lange gedauert bis Landkreismitarbeiter dies verbuchen und eine Spendenquittung ausstellen konnten. Björn Gehrs, inzwischen seit vielen Jahren Samtgemeindebürgermeister in Schwarmstedt, musste herzlich lachen und erklärte in seinen anschließenden Grußworten auch gleich, warum er das Geld überwiesen hatte. Er wollte damals den Landkreis, der so gar nichts von einer KGS wissen wollte, „zwingen“, zu mindestens eine Haushaltsstelle einzurichten. Zudem erzählte er eine weitere Geschichte aus der Vergangenheit zum Gespräch um die Einrichtung der Ganztagsschule. Er berichte davon, dass man Herrn Möller und seine Stellvertreterin Frau Gause regelrecht mit Frau Assenheimer und den Ortspolitikern im Physikraum eingeschlossen hätte, um die Dringlichkeit der schnellen Entscheidung deutlich zu machen. Frau Gause und Frau Assenheimer, die beide anwesend waren, erinnerten sich lebhaft. Gehrs, der froh war, dass damals die richtigen Weichen gestellt wurde, macht die KGS auch für den Aufschwung in Schwarmstedt verantwortlich. Jungen Familien, die nach Schwarmstedt ziehen, wäre eine gute Schule für ihre Kinder besonders wichtig.
Nach dem Festakt hatten Schüler:innen der 10. Haupt- und Realschulklassen mit Frau Pietsch, Frau Brunotte und Frau Treiß im Forum leckere Snacks, Suppen von Heims und Getränke vorbereitet, so dass die Gäste in schöner Atmosphäre Erinnerungen austauschen konnten. Eine Ausstellung mit Fotos aus allen 25 KGS Jahren, die Karla Schulz zusammengestellt hatte, unterstützte diese Rückschau.

Big Band, zwei Chöre und die Sing-AG eröffneten den Festakt gemeinsam.
Die Big Band zeigte ihr Können mit Solo Sängerin Cora Hemmerle
Ommen bedankte sich bei Karla Schulz für den Vortrag zur Geschichte der KGS
Auch die ehemalige Dezernentin Marianne Assenheimer besuchte die KGS, um die sie mitgekämpft hatte, zu ihrem Jubiläum und traf alte Wegbegleiter:innen
Lehrerinnen freuten sich mit ihrem Chef über die gelungene Veranstaltung
Gesamtschuldirektor Tjark Ommen ging in seiner Festrede auf die Werte ein, die die KGS vermittelt
Christian Biringer führte gekonnt durch das Programm
Landrat Jens Grote hatte neben den Geburtstagsglückwünschen eine lustige Anekdote aus den Archiven des Landkreises mitgebracht
Samtgemeinde Bürgermeister Björn Gehrs gratulierte und berichtete vom Beginn der Ganztagsschule und der Bedeutung der KGS für die Ortschaft