In der Projektwoche im Sommer 2024 fand das Projekt „Namensziegel“ bei Frau Kanzow und Herrn Dannenberg statt. Die Schüler:innen lernten dabei etwas über die sowjetischen Gefangenen, die in das Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen transportiert wurden. Herr Böse vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hielt einen Vortrag über die Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen, die nach ihrem Tod in Bergen-Belsen in Massengräbern begraben wurden und so seit vielen Jahren „namenlos“ auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in Hörsten liegen. Ihre Leben und Schicksale dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Deswegen werden von Schulen und anderen Gruppen Tontafeln angefertigt, die ihre Namen und ihr Geburts- und Sterbedatum tragen. Dies soll nicht nur den Verstorbenen ein kleines Stück der Menschlichkeit zurückgeben, die sie zu Lebzeiten während des zweiten Weltkrieges und vor allem während ihrer Zeit im Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen nicht bekommen haben, sondern vielleicht auch ihren Familien einen Anhaltspunkt zum Trauern und Gedenken geben. Jedem:r Schüler:in wurde ein in Kriegsgefangenschaft verstorbener sowjetischer Soldat zugeteilt, dessen Kartei gründlich gelesen wurde, bevor eine Tontafel angefertigt wurde. Kurz vor den Sommerferien 2025 konnten die fertigen Namensziegel an die Kriegsgräberstätte in Hörsten übergeben werden, wo Frau Rose von der Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen e.V. eine Führung über den Friedhof gab und eine kleine Zeremonie gestaltete, bei der die Namen der Toten noch einmal vorgelesen wurden. Nach der Übergabe der Namensziegel fuhren die Schülerinnen, die letzten Sommer Teil des Projekts waren, noch zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, wo sie selbstständig über das Gelände gehen und die Ausstellung besuchen konnten.
Fotos und Bericht von Sophie Sartison aus der Presse-AG und von Lehrkraft Steffen Dannenberg