Nachdem die im Jahr 2000 gegründete Kooperative Gesamtschule in Schwarmstedt zunächst nur bis zur 10. Klasse führte, wurden 2011 die ersten Schüler:innen mit dem Abiturzeugnis verabschiedet, aus dem 12. Jahrgang. 2020 gab es durch die Umstellung auf 13 Jahre keine Feier, und so war es 2024 die 13. Zeugnisübergabe, die die Schulband unter der Leitung von Marcel Kaluza mit „Sweet Child of Mine“ gekonnt rockig eröffnete. Nach der Begrüßung durch den Moderator Christian Biringer eröffnete Gesamtschuldirektor Tjark Ommen wie immer den Reigen der Redner:innen. „Endlich geschafft! Schule ist vorbei, das Leben kann kommen!“, so sicher für viele das Gefühl“, begann Ommen, „aber nach dem Glücksrausch folgt auch die Melancholie und die Traurigkeit. Ein Lebensabschnitt ist für euch zu Ende.“ Ommen erinnerte an Einschulung, Hausaufgaben u.a. und verwies darauf, dass die meisten die Hälfte ihres bisherigen Lebens an der KGS verbracht hätten, immer unterstützt von ihren Eltern und Familien, von Lehrkräften, aber auch von den Sekretärinnen, Schulassistenten und Hausmeistern. Nur wenn alle zusammen arbeiten, könne etwas Großes gelingen. Sein besonderer Dank ging dabei an den Gymnasialzweigleiter Jan Stünkel und den Oberstufenkoordinator Uwe Janßen; die anderen Gäste bestätigten dies mit lang anhaltendem Beifall. Tjark Ommen ging dann auf den Begriff der Bildung ein, der einerseits das Erlangen von Wissen und andererseits von Werten bedeute. Die Werte, die an der Wilhelm-Röpke-Schule vermittelt werden, finden sich bezogen auf den großartigen Namensgeber im Leitbild der Schule wieder. Schon Professor Dr. Röpke befand, dass nicht Besitz wichtig ist, sondern alles, was Herz und Seele gut tut: Freundschaft, Würde, Poesie, Anmut, Ritterlichkeit und Liebe. Haltung, Werte und Emotionen sind das, was auch viele Jahre nach dem Schulabschluss bleiben werden, da war sich Ommen sicher. Der Gesamtschuldirektor betonte, dass dies alles bei diesem Jahrgang besonders gut gelungen war, man hielt Zusagen ein, entschuldigte sich, wenn mal etwas schief lief und war ein besonders aktiver Teil der Schulgemeinschaft.
Auch der stellvertretende Landrat Henrik Rump, Samtgemeindebürgermeister Björn Gehrs und Bürgermeisterin Claudia Schiesgeries ließen es sich nicht nehmen, den jungen Erwachsenen mit den besten Wünschen für ihre Zukunft zu ihrem Abitur zu gratulieren. Alle drei sind Ehemalige der Wilhelm-Röpke-Schule und wünschten sich, dass der Weg die Schüler:innen nach Studium oder Berufsausbildung wieder nach Schwarmstedt oder in den Heidekreis zurückführt.
Nach den Redebeiträgen trat Daniella Valtere an diesem Tag zum letzten Mal als Schülerin auf die Bühne, denn auch sie bekam bei dieser Feier ihr Reifezeugnis. Stimmgewaltig und gefühlvoll sang sie mit „Say something“ noch einmal das erste Lied, das sie als Anfängerin auf dieser Bühne gesungen hat, am Flügel begleitet von Vinn Rübke. Der tosende Applaus der Gäste war ihr gewiss, kannte man sie von vielen Auftritten in den letzten Jahren. Beim nächsten Song „Time after time“ wurde sie von der Schul-Big-Band begleitet – ein Erlebnis.
Als Vertreterin des Schulelternrats gratulierte anschließend Michaela Hansen den Abiturientinnen und Abiturienten und wünschte ihnen, dass sie an sich glauben und stets in erster Linie ihre Stärken sehen. Lara Nagel gratulierte im Namen der Schüler:innenvertretung und wünschte schon einmal viel Spaß beim Abiball. Darauf ging auch Schülersprecher Jarno Volbers ein, der sich beim Ehemaligenverein, besonders bei Jost Hilliger, Niklas Fischer und Karla Schulz für die tolle Begleitung in den letzten beiden Jahren bedankte. Jarno hielt gemeinsam mit seinen Mit-Abiturientinnen Laura Piezonka, Annika Hermanski und Linda Dettmer eine ausgefeilte Rede für den Jahrgang. „Wir alle stehen nun hier, schließen die Türen alter Gewohnheiten und stehen vor einem Horizont unendlich vieler Möglichkeiten“, so die Schüler:innen; niemand hätte sie gefragt, ob sie schon so weit sind. Manchmal möchten sie die Zeit anhalten und weiter Kind sein, keine Entscheidungen treffen müssen, die ihr Leben so massiv beeinflussen. Eigentlich wünschen sie sich doch nur ein Leben gefüllt mit Liebe, Glück und Spaß. „Lasst uns Geschichten schreiben, die wir später gern erzählen.“ Die Schülerinnen erinnerten an Theaterstücke, selbst gedrehte Filme, an Exkursionen, Seminarfahrten und Kurstreffen, Dinge, die man nie vergessen wird, und bedankten sich bei den Lehrkräften, die ihnen diese Erlebnisse ermöglicht haben. Zum Schluss dankte Jarno den Eltern, die in der Schulzeit und besonders in den letzten Monaten als „Sorgenfresser“ durch alle Höhen und Tiefen mit den Jugendlichen gegangen sind.
Den Redeblock beendeten traditionell Jan Stünkel und Uwe Janßen, die beide so viel mit den jungen Menschen gearbeitet hatten und jetzt so stolz auf gute Ergebnisse waren. Beide bedankten sich bei den Schüler:innen, ihren Eltern und bei den Lehrkräften für die gute Zusammenarbeit.
Bevor man zur Zeugnisübergabe kam, spielte ein weiteres Mal die Big-Band der Schule unter der Leitung von Vinn Rübke und Daniella Valtere sang passend: „These Boots are made for Walking“; ja, es geht hinaus ins Leben.
Nach der Überreichung der Abiturzeugnisse wurden die Schüler:innen mit einem Notendurchschnitt besser als 2,0 geehrt: Lennart Hansen, Bennett Heine, Vivien Heppe, Daniella Valtere, Anna Berg, Carolin Reimers, Annika Hermanski, Isabelle Berg, Julia Mundt, Max Nienstedt, Diana Helwich, Jarno Volbers, Jaris Raffelsbauer, Emma Koch, Jette Religa, Jette Hinrichsen, Talea Porthmann und Vivien Illias. Kyra Kunze, die die Gesamtnote 1,0 erreichte, wurde ganz besonders herausgestellt. Kyra erhielt zudem aus den Händen von Kevin Krämer zum zweiten Mal in der Geschichte der KGS den Karl-von-Frisch Preis, der vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland an Schüler:innen verliehen wird, die in der kompletten Oberstufenzeit in Biologie durchgängig 14 oder 15 Punkte erreichen. Kyra hat auch erfolgreich an der Biologie-Olympiade teilgenommen. Dr. Jan Fischer überreichte Jaris Raffelsbauer und Bennet Heine eine Ehrung der Deutschen Mathematikervereinigung und Annika Hermanski wurde durch Fachbereichsleiter Sebastian Weber eine Ehrung des Fachverbands moderne Sprachen verliehen. Im Fach Deutsch stellte Fachleiterin Kathrin Remmers Jette Religa heraus und Kevin Krämer übergab eine Urkunde der Deutschen physikalischen Gesellschaft an Bennet Heine, der bei der Abiturprüfung in Physik 100% der Aufgaben richtig gelöst hatte. Krämer ehrte weiterhin Carolin Reimers und Julia Mundt mit dem Preis der Gesellschaft der Deutschen Chemiker. Gesamtschuldirektor Tjark Ommen verlieh wie in jedem Jahr zum Schluss einen Preis an besondere Persönlichkeiten; Laura Piezonka, Max Adam und Florian Rettberg hatten ganz besonders um ihr Abitur gekämpft und bekamen seine besondere Anerkennung. Nach der Verabschiedung durch den hervorragend aufgelegten Christian Biringer wurde das obligatorische Foto auf der Schultreppe gemacht und bei einem anschließenden Empfang noch einmal Erinnerungen ausgetauscht.
Der stellvertretende Landrat Henrik Rump, die Schwarmstedter Bürgermeisterin Claudia Schiesgeries und der Samtgemeindebürgermeister Björn Gehrs (v.l.n.r.) gratulieren den Abiturientinnen und Abiturienten und wünschen alles Gute für die Zukunft; alle drei waren Schüler:innen der Wilhelm-Röpke-Schule.