KGS und Samtgemeinde laden die Hochwasserhelfer zu einer fröhlichen Grillfeier ein
Wohl alle erinnern sich an die bedrohlichen Situationen in der Samtgemeine Schwarmstedt rund um die Weihnachtstage und lange danach. Feuerwehrleute, Bauhofmitarbeiter, Mitarbeiter des Klärwerks und viele Ehrenamtliche, insbesondere die Landwirte mit ihren umfunktionierten Güllefässern waren nahezu rund um die Uhr unterwegs, um den Regen- und Hochwassermassen einigermaßen Herr zu werden. Wurden gerade noch in der Nacht des 24. Dezember mit vereinten Kräften die Abwasserkanäle in Suderbruch abgepumpt und die Exkremente vermischt mit viel zu viel Regenwasser in die Kläranlage in Schwarmstedt gebracht und Suderbruch so vor einer Katastrophe gerettet, mussten an den Weihnachtstagen Unmengen von Sand aus Buchholz vom Depot am Badesee geholt und in Sandsäcke abgefüllt werden. Und dann lief auch schon in Marklendorf im Außenbereich die Kanalisation über und man musste dort mit Hilfsmaßnahmen wie z.B. Mobiltoiletten und Abpumpaktionen eingreifen.
In der Feuerwehrwache in Schwarmstedt war die örtliche Einsatzleitung eingerichtet, die u.a. von der Leitstelle Informationen bekam und dann eigenständig agierte; dort liefen alle Fäden zusammen, dort traf man sich regelmäßig. Einsatzleiter war der stellvertretende Gemeindebrandmeister Thilo Scheidler, der mit Oliver Beesch als Fachbereichsleiter aus dem Rathaus und vielen anderen eng zusammenarbeitete. Man koordinierte nicht nur die Feuerwehren der Gemeinden, sondern besprach auch mit den Bauhof- und Klärwerksangestellten und mit der DLRG, was zu tun war. An Feiern im Kreise der Familie war nicht zu denken; wenn man Glück hatte, konnte man kurz bei den Festmahlzeiten zu Hause sein.
Auch die KGS, die im Hochwassergebiet liegt und zum Glück durch einen Deich geschützt ist, war in Gefahr, da Wasser durch ein defektes Rohr im Deich drückte und die Straße unterspülte. Die Tauchergruppe der DLRG aus Soltau konnte die Situation zum Glück retten und die Feuerwehr baute Sandsackbarrieren. Schulsekretärin Doris Harries brachte mit Mitgliedern des Ehemaigenvereins wichtige Akten in Sicherheit. Gesamtschuldirektor Tjark Ommen verfolgte die Gefahrenlage von seinem Wohnort in Nienburg aus und hielt ständigen Kontakt zu den Schwarmstedter Institutionen und zu Ulf Bohnhorst vom Landkreis Heidekreis, der immer wieder vor Ort war. Zum Ende der Ferien informierte Ommen Eltern und Schüler über die Situation und bat gleichzeitig um eine Spende für die Helfer:innen. Auf dem Konto des Ehemaligenvereins gingen dankenswerterweise daraufhin 460 Euro ein. Im Gespräch mit Samtgemeindebürgermeister Björn Gehrs, den Ommen nach den Weitergabemöglichkeiten des Geldes fragte, entwickelten die beiden die Idee, gemeinsam für alle Helfer:innen ein Fest in der Mensa der Schule auszurichten.
Viele nahmen die Einladung an, Feuerwehrleute aus der ganzen Samtgemeinde, Bauhof- und Klärwerksmitarbeiter:innen, Mitglieder der DLRG und auch einige Freiwillige, die beim Sandsackabfüllen geholfen hatten. Alle freuten sich über die gute Atmosphäre und darüber, dass wechselnde Ratsmitglieder den Getränkestand betreuten und Schulleitungsmitglieder sich um leckere Bratwürstchen, Gemüsespieße, Salate und andere Leckereien kümmerten.
Die Rede von Tjark Ommen, in der er die dramatische Situation noch einmal beschrieb und dann herausstellte, wem genau er dankbar war, schloss auch die Polizei mit ein, die half, die gefährliche Situation an der Behelfsbushaltestelle zu entschärfen, und wurde mit viel Beifall bedacht. Viel zu oft wird die Arbeit, die ehrenamtlich und über das normale hinaus geleistet wird, nicht ausreichend gewürdigt. Das war an diesem Abend anders, wohl jeder fühlte sich wertgeschätzt. Björn Gehrs schloss sich seinem Vorredner an und konnte froh sein, der Bürgermeister einer Samtgemeinde zu sein, in der bei Gefahr Zusammenhalt groß geschrieben wird. Ein Dank ging auch an die Firmen Getränke-Storch und Heims, die für die gute Versorgung zuständig waren, und besonders an die Bäckerei Vatter, die die Backwaren für die Helfer spendete.