Überraschung zum Abschied des Schulengels
Vor über 20 Jahren betrat Gabiele Wolters zum ersten Mal die Wilhelm Röpke Schule. Die KGS war Ganztagsschule geworden und damit verbunden war eine Stelle für eine:n Sozialpädagogin/Sozialpadagogen. Heute kaum vorstellbar, hatten sich so viele Bewerber:innen gemeldet, dass die Bewerbermappen zwei große Kartons füllten. Frau Wolters war eine der Kandidaten/Kandidatinnen, die man zum Bewerbungsgespräch eingeladen hatte und es war keine Frage, genau sie wollte man haben, da waren sich alle einig, die an den Einstellungsgesprächen teilgenommen hatten.
Im Frühjahr 2004 begann ihr Dienst und seitdem hat sie unzählige Schüler:innen beraten und mit vielen vielen Klassen Soziales Lernen und andere Präventionsprojekte in Zusammenarbeit mit Lehrkräften, mit den Mitarbeiter:innen vom Sozialraumgremium, der Beratungsstelle Wendepunkte, der Organisation Brückenschlag, vom Jugendamt und vom Präventionsrat durchgeführt.
Gemeinsam mit Christian Biringer, Josefa Dehn, Linda Ndiweni und Katharina te Kock war sie für die Schule unverzichtbar, ihr Abschied in die Rente wird eine große Lücke reißen.
So sollte sie auch nicht einfach ihre Urkunde überreicht bekommen, man hatte eine Überraschung für sie vorbereitet und sie unter einem Vorwand in die große Sporthalle geholt. Dort warteten alle Schüler:innen, Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter:innen auf sie, um sie persönlich zu verabschieden. All die Vorplanungen waren hinter ihrem Rücken erfolgt und sie war, wie gewünscht, total überrascht und überwältigt.
Hannes Winkler, der die Feier mit Freya Engelke moderierte, merkte an, dass wohl alle Schüler:innen Frau Wolters kennen, aber viele nicht wissen, dass sie sich all die Jahre um die Klassenbildungen und die Beachtung der Freundschaftswünsche gekümmert hatte. Die Bildung guter Klassengemeinschaften lag ihr am Herzen. Die Schüler:innen mögen sie, kümmerte sie sich doch aufmerksam um das Klassenklima, führte Befragungen in den Klassen durch, wertete hunderte Fragebögen aus und führte passgenaue Projekte mit den Klassen durch.
Nach dieser Einleitung verabschiedete Gesamtschuldirektor Tjark Ommen die verdiente Kraft. Er wolle nicht aus der Personalakte über die vielen Projekte und Fortbildungen von Frau Wolters erzählen, das würde ihrer Funktion nicht gerecht. Er selbst arbeite seit 2010 mit ihr zusammen und hätte sie als Person wahrgenommen, die den Prozess von der Haupt- und Realschule zur Kooperativen Gesamtschule und die Entwicklung der Ganztagsschule maßgeblich mitgeprägt hat. An Schulen waren Sozialpädagogen damals noch relativ neu, aber Gabi Wolters hätte schnell erreicht, dass man die Bedeutung dieser Mitarbeiter:innen erkannt und Vertrauen aufgebaut hat. So prägte die frühere Didaktische Leiterin Hanna Knoop den Begriff „Schulengel“ und Tjark Ommen konnte nur bestätigen, dass dieses Wort absolut passend ist. Auch er persönlich, viele andere Lehrkräfte und auch Eltern hätten neben den Schüler:innen Beratung, Unterstützung und eine gute Zuhörerin erlebt. Dafür könne der Dank nicht groß genug sein. Frau Wolters hätte viele Schülergenerationen begleitet und allen vermittelt, dass nicht nur Leistung sondern besonders auch Haltung das sei, was man in Schule lernt. Ommen dankte Gabriele Wolters im Namen der gesamten Schulgemeinschaft und verlieh ihr ihre Abschiedsurkunde. War seine Rede schon mehrfach durch Applaus unterbrochen worden, so brauste jetzt eine Riesen-Beifall-Welle los, die kaum enden wollte. Im Anschluss überreichte Simona Jeske als Leiterin des Sozialen Lernens Frau Wolters eine Geschenkekiste, über die sie sich sichtlich freute. Auch Alfred Thienel vom Personalrat überbrachte ein Geschenk und Schülersprecher Jarno Volbers und Laura Piezonka aus der SV dankten Frau Wolters als helfende Hand und immer offenes Ohr. Eigentlich alle Schüler hätten sie von sozialen Projekten in der 5. + 6. Klasse und besonders auch vom KlarSicht-Projekt in Erinnerung.
So hatte man dann auch das Spiel Super-Klobi, das Frau Wolters wohl mit allen Klassen gleich zu Beginn ihrer Schulzeit gespielt hatte, ausgewählt, um ihr eine Freude zu machen. Dieses Mal mussten 20 Lehrkräfte die Aufgabe erfüllen und drei Schüler:innen waren die Spielführer:innen. Nach diesem Spaß kam ein weiterer Höhepunkt. Musiklehrerin Janine Wittenburg hatte einen Chor zusammengestellt, der mit der Unterstützung aller Anwesenden das Lied „Applaus, Applaus“ sang. Aber nicht in der Originalversion der Sportfreunde Stiller, sondern mit einem extra von Frau Wittenburg verfassten Text, der allen vorlag. Nach diesen emotionalen Momenten bedankte sich Gabriele Wolters sichtlich gerührt für das Lied und dafür, dass alle zu ihrer Verabschiedung gekommen sind.
Tjark Ommen, der die Überraschung insbesondere mit Christian Biringer, Simona Jeske und Janine Wittenburg vorbereitet hatte, wünschte Frau Wolters noch einmal alles Gute und allen Anwesenden ein schönes Weihnachtsfest und ein wunderbares 2024, dann leider ohne Gabi Wolters in der KGS.
Edda, Jona, Jonathan und Ferdi aus der Presse-AG mit der Unterstützung von Frau Schulz